Mein letzter Trail

                                                                 Indien 2017

                                                  Zu den Königstigern im Indischen Dschungel

Auf Elefantenrücken bei Morgengrauen am River des Corbettnationalparks
Auf Elefantenrücken bei Morgengrauen am River des Corbettnationalparks

 

 Nach gründlicher Vorbereitung, war ich meinem Ziel, weiterer Exkursionen, zu den letzten Königstigern - den Dschungel Indiens, ein gutes Stück näher gekommen! Mit guter Kameraausrüstung und erfahrenem Mahud, konnte ich zum Teil einzigartige Aufnahmen von Waldelefanten und Königstigern machen. Erfahren, mit guten Beziehung- en früherer Touren, konnte ich eine der besten Guide und Driver für mich gewinnen. Was sich in jeder Hinsicht lohnte. Natürlich wurde das letzte abverlangt. Ob morgens  um 5 oder den späten Abendstunden, die Strapazen verbunden mit unglaublicher Tageshitze, war mitunter, geradezu mörderisch. Doch es hat sich gelohnt...

  

Nach einer schönen Zeit, voller Abenteuer und tollen Erlebnissen, hieß es aufbrechen zu neuen Ufern. Für mich war es nicht leicht, mich von dem größten Indischen, im Vorgebirge des Himalayas gelegenen Corbett Nationalparks, mit seinen unzähligen Tierarten zu verabschieden. Tolle liebenswerte Menschen, und neue Freundschaften wurden geknüpft. Aber auch einige brenzlige Situationen, galt es zu bewältigen. Einmal wurden wir im Morgengrauen, mit Jeep, auf einer schmalen rotsandigen Urwaldpiste, urplötzlich von einer mächtigen Elefantenkuh, zweier Kälber angegriffen! Nach einer gut 60  m langen Verfolgungsjagd durch die Elefantenkuh, gelang es uns gerade noch, im Rückwärtsgang, dem bis bereits auf 5m herangekommenen Tier, dank ihrem plötzlichem Innehalten, zu entkommen. Meine Erfahrung sagte mir, dies war schon eine cbrenzlige Situation! Doch dies gehört irgendwie dazu...

                                      Unser neues Ziel, war das Ranthambore Tigerreservat

Zunächst ging es zurück zum Quartier, nach New Delhi. Und am Folgetag darauf, 6 Uhr Früh im Privatwagen, für ein paar Tage weiter nach Jaipur. Doch unser eigentliches Ziel war das Ranthambore Tigerreservat, das ich bereits zum dritten Male aufsuchte. 

Zu unserer vereinbarten Weiterfahrt, unserem Gästehaus 8 Uhr in der Früh, gab es eine unglaubliche Überraschung! Der laufende Fahrerwechsel, meiner diesjährigen Tour 2017, war ohnehin ungewöhnlich!  Hatte ich doch bei meiner ersten langen Indienreise nahezu 10000 km im selben Privatwagen meines Anbieters, der entlegensten Gebiete Indiens unternommen. Kaum dass ich mein Gepäck zur Straßenseite tragen wollte, wurde ich auch schon mit einem freudigen "Hello Herbert" begrüßt und herzlich umarmt! Traute meinen Augen nicht, doch ich kannte ihn nach all den Jahren, sofort wieder. Es war mein guter alter Freund von damals, mit dem ich unzählige Abenteuer erlebt hatte! Und kein bißchen verändert! Immer noch den Schalk im Nacken und für jeden Scherz gut! 

 

Nach einer aufreibenden Fahrt, großer Hitze und schlechter Straßenverhältnisse erreichten wir schließlich unser Ziel! Erstmal gabs ein kurzes Frage-Antwortspiel mit meinem Indischen Freund und einem gebührendem Trunk. Leider war die Begegnung sehr kurz.

Denn sein Job war hart. Ein großes Rundzelt mit dem allernötigsten, sollte für einige Tage unser bescheidenes Domizil sein!      

                                                                         Mit dem  Jeep in den Indischen Dschungel

Unser Zelt, getrennt durch Fluß und Dornenhecke, vom angrenzenden Dschungel. Das heulen der Wachhunde in der Nacht, sagte mir, dass ungebetene Gäste im Anmarsch waren - ein ungutes Gefühl! Meist war es der Leopard, aber auch der Tiger soll hier sein Unwesen treiben. Die Hitze der Nacht war unerträglich und der Ventilator für Abkühlung nicht geeignet. Dazu entdeckte ich im Bad unseres Zeltes, mehrere Ratten. Das hieß wiederum, dass auch Schlangen nicht weit entfernt waren. Es waren turbulente Tage, mit mehreren anstrengenden Tigersafaris. Früh des Morgens und Spätnachmittag. Der Gesundheitszustand zeigte inzwischen unangenehme Auswirkungen und an Schlaf war in der Nacht nicht zu denken. Zum Glück wurde uns - meiner Frau und mir, als Dankeschön für dreimaligen Besuch, ein komfortables Gästezimmer kostenlos zur Verfügung gestellt! 

    Weiter gings - dem Nachtexpress und Landweg, zum "Bandhavgarh Tigerreservat"

Eine nicht enden wollende Fahrt, des Kilometer langen Bummelzuges. Dazu Plumpsklo, ohne Wasser und Papier. Der reinste Horror,

was wir erleben sollten! Die anschließende, mehrstündige Fahrt, auf Schotter und Sandpiste, war dagegen die reinste Erholung. Überglücklich, mal wieder ein erholsames tolles Quartier aufzufinden.

 

                                                          Bandhavgarh - Unterkunft - Tigerreservat                

               Tigerin nach Riß eines Wildbüffels im Bambuswald, mit ihren zwei Jungen an einer Tränke
Tigerin nach Riß eines Wildbüffels im Bambuswald, mit ihren zwei Jungen an einer Tränke

  Für mich unvergessliche Tage, gingen nun vorüber. Einer Wildnis, wie von Gott erschaffen. Mit jedem Atemzug, der Ehrfurcht und Schöpfung, spürt und empfindet man dies, wie Himmelsgeschenk. Eine knisternde Atmosphäre die einen unwillkürlich umgibt! Die unheimliche Ruhe - die faszinierende Schönheit mit all seinen Geheimnissen und Gefahren - das erwachen des Dschungels mit all den unzähligen Stimmen und Geräuschen. Besonders bei Morgengrauen und der einbrechenden, abendlichen Dämmerung , zieht es den fremden Eindringling besonders in seinen Bann! Und er dankt heimlich dem Schöpfer, all der Wunder. Möge die Vernunft und die Ehrfurcht des Menschen, vor der Natur und dem Erschaffenen - dieses einzigartigen, eines der letzten noch erhaltenen Refugien, ihm stets ein Vermächtnis sein, dies auch für spätere Generationen noch zu erhalten und zu schützen!                                                                            

                   Unser nächstes Ziel - die heilige Pilgerstätte Varanasi am Ganges

Nach mehrstündiger, aufreibender Fahrt mit unserm Privatwagen, geht es zur Stadt Katni. Von dort werden wir im abenteuerlich anmutenden "Kamayani Nachtexpress," die 350 km lange, nicht enden wollende, Strecke zurücklegen müssen. Bereits die wilde Hektik des Hauptbahnhofes, mit seinem bunten Treiben, dem feilschen an Waren und Angeboten - dem Gestank übler Gerüche war allgegenwärtig. Wild umherlaufende Tiere, Kot und unendlichem Müll, dazu die unsägliche Armut und ergreifendes Elend. Überall die Bitte um kleine Gabe. Doch trotz Armut, stets freundliche und hilfsbereite Menschen! Was mich immer wieder beeindruckte.

 

                                                                                             Anfahrt nach Katni

                                                                                            Bahnhof Katni

                                               "Varanasi" heilige Pilgerstadt am Ganges

                                                              Das Mekka aller Hindus

Eine faszinierende, völlig andere Welt, scheint die Milionenstadt am Ganges zu sein. Fast unheimlich und Geheimnisvoll! Geradezu Barbarische Traditionen und Bräuche. Uralte Rituale und Zeremonien mit dumpfem Gong, feurigen Fackeln und unbegreiflichem Gemurmel. Grausiger Selbstkasteiungen, völlig aphatisch in ihrem Religiösen Wahn, werden dort ausgelebt. Fast wie im tiefsten, finsteren Mittelalter. Nackt und mit schwingenden Blutverschmierten Schwertern und Degen. Ihrem historischen Fackeltanz. Dies ist kein ungewöhnliches Bild! Überall trifft man neben den Scheiterhaufen, von Leichenverbrennungen, diese Heiligen. Dazu der üble Geruch der Verbrennungen. Nebenan wird im heiligen Fluß gebadet und Wäsche gewaschen. Dazu die unendlich vielen Bettler und Krüppel mit fehlenden, oft selbstverstümmelten Gliedmaßen. Natürlich dürfen die Sadhus, völlig nackte Wander oder Bettelmönche nicht fehlen. Überall trifft man sie, ob in den Städten oder dem Land. Ja, auch dies ist ein Teil von Indien, dem geheimnisvollen und oft Rätselhaften, faszinierenden Kontinent für uns Europäer. 

 

             

           Bei Sonnenaufgang am Ganges 

        Gerade mal einen guten Steinwurf   entfernt, liegt unser Hotel. Und die Altstadt       mit dem Tempelbezirk lag nicht weit weg. 

Trotz Begleitung war mir manches geradezu

   unheimlich - in dieser, mir andern Welt!

Nur durch großen Respekt und Ehrerbietung,

konnte ich in diese, mir fremden Welt einen bescheidenen Einblick nehmen. Doch manch der Blicke, sprachen mehr als Worte...

                                                                             Zum vergrößern Bilder 1 mal anklicken                                                                          

                  Von dem nahe gelegenen Airport, ging der Flug nach New Delhi, von dort der "Lufthansa" zurück in die Heimat.

                                          Eine schöne Zeit, mit unvergesslichen Erlebnissen und Erfahrungen ging zu Ende...